Herzlich willkommen im Karrierebereich der Ergotherapie Anika Joswiak  – Wir freuen uns auf ein Kennenlernen

Wenn Bilder mehr sagen als Worte: Bildnerisches Gestalten in der Ergotherapie

Inhalte

In der ergotherapeutischen Arbeit begegnen wir immer wieder Patient*innen – ob Kinder, Jugendliche oder Erwachsene – die ihre inneren Erlebnisse, Gefühle oder Belastungen nur schwer in Worte fassen können. Sprache stößt hier oft an ihre Grenzen. Um dennoch einen Zugang zur inneren Welt zu ermöglichen, setzen wir in unseren Praxen kreative Methoden ein – insbesondere das bildnerische Gestalten.

Was ist bildnerisches Gestalten?

Beim bildnerischen Gestalten kommen vielfältige Materialien zum Einsatz: Pinsel, Farben, Kreiden, Ton, Collagen oder Naturmaterialien. Es geht dabei nicht um künstlerisches Talent oder ein „schönes Ergebnis“, sondern um den Prozess: das Erleben, Ausdrücken und Verarbeiten innerer Zustände über das Medium der Gestaltung.

Diese kreative Form des Ausdrucks wird in der Ergotherapie gezielt genutzt, um:

  • Gefühle sichtbar und begreifbar zu machen,
  • Erlebtes zu verarbeiten,
  • Selbstwirksamkeit zu fördern,
  • und neue Denk- und Handlungsmuster zu entwickeln.

Wofür eignet sich bildnerisches Gestalten?

Die Methode wird von uns z. B. eingesetzt:

  • bei Kindern mit emotionalen oder sozialen Schwierigkeiten,
  • bei Jugendlichen mit Ängsten, depressiven Verstimmungen oder Belastungsreaktionen,
  • bei Erwachsenen im Rahmen von psychischen Erkrankungen,
  • oder in stabilisierenden Phasen nach einem Trauma.

In all diesen Bereichen zeigt sich: Das bildnerische Gestalten kann Brücken bauen – zwischen Innenwelt und Außenwelt, zwischen Empfindung und Ausdruck.

Was passiert im therapeutischen Prozess?

Unsere Patient*innen arbeiten mit Farben, Formen und Materialien, um Erlebtes auf eine neue Weise „greifbar“ zu machen. Dabei begleiten wir den Prozess einfühlsam und professionell – ohne zu interpretieren oder zu bewerten. Nach der gestalterischen Phase findet häufig ein reflektierendes Gespräch statt, das hilft, das Erlebte zu ordnen und neue Perspektiven zu entwickeln.

Viele der eingesetzten Methoden orientieren sich an Ansätzen, wie sie auch in der Kunsttherapie Anwendung finden. Wichtig ist uns: Jede*r darf sich ausdrücken – auf individuelle, wertfreie und kreative Weise.

Warum ist das so wirksam?

Kreatives Arbeiten aktiviert andere Bereiche im Gehirn als das rationale Denken. Es öffnet neue Zugänge zu sich selbst, fördert emotionale Regulation und stärkt das Selbstwertgefühl. Oft entstehen im bildnerischen Prozess neue Einsichten oder Lösungsansätze – ganz ohne Druck oder Zwang.

Fazit: Gestalten bedeutet sich zeigen – und genau darin liegt der therapeutische Wert.

Bildnerisches Gestalten ist fester Bestandteil unserer ganzheitlichen Ergotherapie. Es schafft Raum für Emotion, Begegnung und Entwicklung – insbesondere dann, wenn Sprache nicht ausreicht.

Du möchtest mehr erfahren oder überlegst, ob dieser Ansatz für Dich oder Dein Kind hilfreich sein könnte?

Dann sprich uns gerne an – wir beraten Dich individuell.

Praktikumsanfrage